Kapelle Bärenbach

Zur Kirchengemeinde Salach gehört der kleine Teilort Bärenbach, nordöstlich von Salach gelegen. Dort scharen sich einige Bauernhöfe um eine kleine Kapelle, die der Hl. Lucia und der Hl. Odilia geweiht ist. Ihr Patrozinium wird somit jährlich um den 13. Dezember gefeiert.

Erstmalige urkundliche Erwähnung fand der Weiler Bärenbach um die Mitte des  14. Jahrhunderts.  
Die Kapelle wurde 1529 von Weihbischof Jakob von Konstanz  geweiht, erbaut wurde sie wohl schon einige Jahre früher. Eine eigenständige Pfarrei war Bärenbach nie, sondern gehörte kirchlich zu Ottenbach, Krummwälden oder  - wie heute – zu Salach. Das Äußere und Innere der Kapelle sowie die Mauer, die die Kapelle und den dazugehörigen kleinen Friedhof umgibt, wurden in der Vergangenheit oft saniert und renoviert. Die jüngsten Maßnahmen erfolgten 2008 mit der Erneuerung der Friedhofsmauer.

Das Kapelleninnere ist einfach, aber es enthält einige zum Teil recht hochwertige Ausstattungsgegenstände. Die dem Eingang gegenüberliegende Wand ist mit drei Heiligenfiguren geschmückt, entstanden jeweils um 1500. Die linke Figur stellt die heilige Ottilia dar, die (Mit-) Patronin der Kapelle. Sie gilt als Schutzheilige bei Augenleiden und ist dargestellt mit einem Auge auf einem Buch. In der Mitte befindet sich eine Statue des Bauernheiligen Wendelin. Er ist erkennbar an Hirtenstab und Hund und gilt als Patron der Herden und Hirten. Rechts befindet sich die Figur der heiligen Katharina von Alexandria. Ihre Attribute sind hier ein Buch, dazu Rad und Schwert als Hinweise auf ihr Martyrium. Sie wird als Patronin der Wagner und Müller, der Schüler und jungen Mädchen und als Fürbitterin bei Zungen- und Sprachkrankheiten verehrt.
Den Altarraum dominiert eine Kreuzigungsgruppe, entstanden ebenfalls um 1500: links Maria unter dem Kreuz Christi, rechts der Jünger Johannes. In zwei spitzbogigen Nischen vor dem Chorbogen sind zwei Kleinplastiken, gefertigt wohl um 1480, untergebracht: eine Pietà – Maria, die den Leichnam ihres Sohnes auf ihren Knien trägt – und eine sogenannte „Anna Selbdritt“, eine damals beliebte Darstellung, die drei Generationen gleichzeitig zeigt – die heilige Anna, ihre Tochter Maria und deren Sohn Jesus tragend. Eine weitere Statue befindet sich gleich neben dem Eingang und stellt den heiligen Josef dar; sie stammt aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Außer diesen Figuren sind in der Kapelle noch drei Votivbilder aus dem 18. Jahrhundert  angebracht. Die beiden Bilder an der rückwärtigen Wand, gemalt mit Öl auf Leinwand, zeigen zum einen den heiligen Patricius bzw. Patrick, den Nationalheiligen Irlands und den Patron der Viehherden. Die hierzulande eher seltene Patrickverehrung kam im Mittelalter vielleicht durch die Einheirat einer Irin in eines der lokalen Adelshäuser in unsere Gegend. Das Votivbild  im Altarraum, gemalt mit Öl auf Blech, zeigt die Krönung Mariens durch die göttliche Dreifaltigkeit, umrahmt wiederum von Wendelin und Patrick.